Zwischen Worten, Welten und Wegen
Mein Weg zur Sprache und zur Erkenntnis, dass ich sie beruflich umsetzen will, war alles andere als geradlinig. Schon in der Schule war meine Handschrift zwar schön, meine Ausführungen jedoch zu blumig – zumindest für den Geschmack mancher Lehrer:innen. Erst im Kunstzweig fühlte ich mich „halbwegs“ verstanden, denn dort konnte ich meiner Fantasie in Bildinterpretationen freien Lauf lassen.
Während meine Mitschüler:innen sich Zahlen und Fakten einprägten, lernte ich in Geschichten. Filme und Bücher waren für mich keine bloße Unterhaltung, sondern Denk- und Fühlräume, in denen ich mich verlieren und wiederfinden konnte.
In meinen Ausbildungsjahren in der Notfallmedizin begann ich, die Geschichten meiner Patient:innen – natürlich anonymisiert und mit Einverständnis – aufzuschreiben. Ich wollte sie bewahren, verarbeiten, ihnen einen Platz jenseits des Vergessens geben. Gleichzeitig schrieb ich Filmkritiken für kleine Kinos in meinem Landkreis – ein weiteres Ventil für meine Liebe zur Erzählkunst. Doch all das war mir nicht genug. Ich wollte nicht nur am Rande schreiben, sondern es zu meinem Zentrum machen.
Was mir besonders leicht von der Hand geht?
In erster Linie natürlich alles rund ums Schreiben: Literatur, Geistesgeschichte, Philosophie. Ich liebe es, Gedankengänge nachzuverfolgen, sie weiterzuspinnen – „Ideenkrimis“ zu entschlüsseln, wie Richard David Precht es nennt. Und ja, ich kann mir Zitate außergewöhnlich gut merken, weshalb sie sich oft in meine Texte schleichen. Besonders faszinieren mich Künstlerbiografien, gut erzählte Lebensgeschichten voller Brüche, Kämpfe und Schaffensdrang.
Jenseits der Sprache gibt es für mich aber noch viele andere Leidenschaften: Film, Schauspiel, große Franchises von „Harry Potter“ bis „Star Wars“ – ich finde fast überall sprachliche Anknüpfungspunkte. Und wenn ich nicht schreibe, dann bin ich draußen – beim Bergsteigen, Radfahren oder einfach irgendwo in der Natur.
Was mich vielleicht am meisten ausmacht, ist meine Neugier. Ich liebe es, mich in fremde Welten, Berufe und Realitäten hineinzudenken. Gerade das, was auf den ersten Blick weit von mir entfernt scheint, sehe ich als Herausforderung – und als Chance, neue Worte für das zu finden, was erzählt werden will.