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Die Kunst der Hochzeitsrede – 5 Prinzipien für Worte, die bleiben

  • Autorenbild: Michael Grübl
    Michael Grübl
  • 28. Feb.
  • 2 Min. Lesezeit

Schild mit der Aufschrift wedding

Jede Hochzeit ist einzigartig – und genauso sollte auch die Rede sein. Keine Standardfloskeln, keine austauschbaren Geschichten. Sondern ein sprachlicher Moment, der trägt, berührt und bleibt. In meinen Traureden geht es nicht um das, was sich „gut anhört“, sondern um das, was sich für euch wahr anfühlt. Was eine perfekte Hochzeitsrede für mich ausmacht, fasse ich in fünf Prinzipien zusammen:


1. Eine Geschichte entfalten – nicht einfach nur erzählen

Eine gute Rede ist kein Abspulen von biografischen Stationen, sondern eine fein gewebte Erzählung mit einem roten Faden, der sich durch das Leben zieht. Im Erstgespräch spüre ich diesen Faden auf – nicht mit vorgefertigten Fragen oder fertigen Konzepten, sondern mit offenen Ohren und handschriftlichen Skizzen. Ich vertraue dem Gespräch, nicht der Schablone.


2. Perspektiven erweitern – Familie & Freunde einbinden

Ein Paar erzählt seine eigene Geschichte – aber es gibt noch andere Stimmen, die sie ergänzen, vertiefen, manchmal auch augenzwinkernd in ein neues Licht rücken. Falls gewünscht, lasse ich auch Familie und Freunde zu Wort kommen. Denn oft sind es gerade diese Perspektiven, die eine Geschichte erst richtig zum Leuchten bringen.


3. Schreiben mit Herz, Hand & Hirn

Ich schreibe meine Reden ohne KI, ohne Vorlagen, ohne Copy-Paste – denn wenn die Inspiration nicht von selbst kommt, nehme ich den Auftrag erst gar nicht an. Mein Schreibprozess beginnt dort, wo das Paar sich selbst in seinen eigenen Worten erzählt. Mein Stil bleibt mir treu, aber ich passe die Tonalität an – so, dass sich das Paar in jedem Satz wiederfindet. Eine besondere Technik dabei: Ich lasse mir Geschichten manchmal getrennt von Braut und Bräutigam erzählen – ihre Sichtweisen eigenständig stehen, bevor ich sie sprachlich zusammenführe. Oft entstehen genau dadurch die schönsten Momente.


4. Rhythmus, Timing & die Kunst der Pointe

Eine gute Hochzeitsrede hat Dynamik. Sie steigert sich, fließt, hält inne, überrascht. Ich arbeite mit bewussten Tempowechseln – denn eine Rede sollte atmen können. Dabei ist Humor der beste Kitt: Nicht als bloße Unterhaltung, sondern als Gespür für die kleinen, absurden Widersprüche, die das Leben ausmachen. Für das Augenzwinkern zwischen zwei tief empfundenen Momenten.


5. Eine Premiere – für diesen einen Moment

Keine Generalprobe, keine zweite Chance – jede Rede ist eine Premiere. Ich möchte, dass das Paar an diesem besonderen Tag einfach nur zurücklehnen und genießen kann. Meine Rolle sehe ich dabei nicht als Selbstdarstellung, sondern als eine dienende, unterstützende – nicht nur in der Rede selbst, sondern auch in der gesamten Planung. Ich bin da, wo ich helfen kann. Und das mit Herz, Verstand und einer Prise bayerischen Humors.

 
 
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